KELLEY STOLTZ

To Dreamers

Mal abgesehen von den verbesserten Produktionsbedingungen war Kelley Stoltz mit seinem letzten Album „Circular Sounds“ vor zwei Jahren immer noch nicht so recht in der Jetztzeit angekommen. Von LoFi ist auch hier keine Spur mehr, auch wenn der Sound etwas nuschelig daherkommt, dafür gibt es erneut jede Menge sympathisch schrulliger Sound-Ideen und eine generelle Vorliebe für den versponnenen Psychedelic-Pop der Sixties, wo man Namen wie Syd Barrett, die KINKS, BYRDS, Nick Drake, Brian Wilson oder die BEATLES als Referenz anführen darf, nicht das erste Mal bei Stoltz.

Auf jeden Fall hat Stoltz sein exzentrisches Songwriting noch um einiges verfeinern können, und sei es nur durch eine extrem verspielte Instrumentierung, die schon fast Big-Band-Ausmaße annimmt.

Hatte ich beim letzten Mal noch bemängelt, dass das alles zu zuckerig und konventionell klingen würde, hat Stoltz auf „To Dreamers“ die richtige Mischung aus Genie und Wahnsinn gefunden, ein Julian Cope oder Bobby Conn wird er dadurch zwar immer noch nicht, aber wer seine gut gelaunten Retro-Popsongs mit solch schräger Zitierlust versieht und dabei dermaßen viele Hits aus dem Hut zaubert, darf es sich auch erlauben, dass man seine Stücke oft allzu leicht zu ihren Ursprüngen zurückverfolgen kann.