PANICO

Kick

Als mit „Subliminal Kill“ hierzulande vor fünf Jahren eine Art Zusammenstellung dieser chilenischen Band für den europäischen Markt erschien, dürfte das kaum jemand gejuckt haben. Nun war bereits 2005 das gesamte Dance-Punk-Genre dank Bands wie RADIO 4 reichlich überstrapaziert worden, aber PANICO konnten auf jeden Fall durch ihren Exotenbonus punkten, hinzu kam ihr Sinn für kantigen DC-Postpunk und dezente lateinamerikanische Einflüsse.

Mit „Kick“ ist man jetzt auf dem hippen schottischen Label Chemikal Underground gelandet, nahm im Studio der Langweiler FRANZ FERDINAND auf und ließ sich von Produzentenschwergewicht Gareth Jones produzieren.

Dadurch dürfte sich jetzt selbst der benebeltste Zeilenknecht auf die Chilenen stürzen, um ja nicht den nächsten Hype zu verpassen. Interessanter ist natürlich, ob PANICO durch ein zu hippes Umfeld musikalisch Schaden erlitten haben, aber da kann man halbwegs Entwarnung geben.

Möglicherweise klingen PANICO etwas „glatter“ und gezähmter als in der Vergangenheit, inklusive überraschend melodischer Momente, aber dennoch hat ihr rhythmischer Dance-Post-Punk seinen grundsätzlichen Charme behalten.

Ich halte PANICO in ihrer früheren wilderen Variante zwar für aufregender, aber wenn man Gefallen daran findet, sich THE POP GROUP und GANG OF FOUR in einem zeitgemäßeren Pop-Kontext vorzustellen, dann spricht immer noch sehr viel für „Kick“.