SUPERNICHTS

Immer wenn ich musst du

SUPERNICHTS sind so langweilig! Seit zehn Jahren ohne Besetzungswechsel, alle zwei Jahre ein neues Album und hier und da ein paar vereinzelte Konzerte, ansonsten passiert da gar nichts. Keine Schlammschlachten in der Presse, keine furchtbar informativen Interviews darüber, warum die neueste Platte so viel besser ist als die davor, keine richtigen Touren mit anschließendem hunderttausend Zeichen langen Bericht in Online-Medien; also nichts, was man an Bands und ihrer Selbstvermarktung so schätzt.

Und dann ihre Platten: die Gestaltung ist seit 2001 fast unverändert, jedes Mal sieht man die Band auf den Fotos irgendetwas essen, es befinden sich immer so um die 20 Songs darauf und dass die Musik immer gleich klingt, ist dann ja auch nicht überraschend.

Ja, gut, man könnte natürlich sagen, dass das siebte Album der Kölner, „Immer wenn ich musst du“, schon beinahe überraschend knackig ist, die meisten der 20 Songs unter zwei Minuten lang sind und dadurch sehr schnell auf den Punkt kommen, dass Gitarre, Schlagzeug, Bass, Gesang trotz hörbarer Versiertheit der älteren Männer unheimlich gut miteinander harmonieren, dass die Produktion perfekt ist oder dass SUPERNICHTS Simplizität nicht mit Einfallslosigkeit verwechseln.

Aber das sagt doch im Grunde das Gleiche aus, oder? Da ich allerdings ebenfalls ein langweiliger Typ bin, wie man sich so erzählt, will ich das auch gar nicht anders haben. Eigentlich bin ich sogar noch langweiliger als die grundsympathischen SUPERNICHTS, die ja nicht wirklich stehen bleiben und sich von Platte zu Platte durchaus mal von einer etwas anderen Seite zeigen.