ZIN

The Definition

Die Band aus Leipzig bewegt sich musikalisch zwischen PLACEBO, SLUT und den späten THE CURE. Das klingt zunächst nicht so schlecht, allerdings tritt die Stimme von Sänger Iven Cole zu sehr als bestimmendes Element in den Vordergrund, was dann akzeptabel ist, wenn sie in Richtung Brian Molko geht, was aber sofort ins Unerträgliche umkippt, wenn das melancholisch überstrapazierte Leiden des jungen Werthers mit einer Tonlage des Sängers von POLARKREIS 18 zum Besten gegeben wird.

Für das weibliche Publikum auf dem Wave Gotik Treffen, auf dem sie bereits spielten, vermutlich eine Bereicherung, aber die zum Teil gut gemachten Klavierpassagen, die an die Handschrift von Oswald Henke von GOETHES ERBEN erinnern, reichen nicht aus, um das Album zur Gänze zu hören.

Weniger geschliffene Sounds – die so insgesamt oft unspektakulär zwischen Indie- und Synthie Pop verharren – wären keine Schande gewesen. Gegen Pathos ist nichts einzuwenden, aber er darf auch schon mal dunkler und ruppiger sein.

Vor Ort in Leipzig kann man das sehr gut bei DIE ART lernen. Es passt ins Bild, dass der hippe und angesagte Maler Neo Rauch, der Liebling aller Brand Eins Leser und Laptop-Szenedandys, das Coverbild gesponsort hat.

Das ist oft zu harmlos, gefällig und glatt, wie eben die Texte im Brand Eins. Zeitgeist galore!