206

Republik der Heiserkeit

Wenn man schon dazu neigt, dem Bandnamen der Mönchengladbacher GEGENTEIL eine gewisse Suchmaschineninkompatibilität zu unterstellen, was soll man denn dann bitte erst zu 206 sagen? Das Trio aus Leipzig macht seine ablehnende Grundhaltung gegenüber jeglichen marktstrategischen Inszenierungen und Anbiederungen schon in der Theorie deutlich, und auch in der Praxis wird dieser Pfad nicht verlassen.

Gesellschaftskritik geht nun mal auch ohne Samthandschuhe, und so wird die trügerisch anmutende Selbstzufriedenheit des Konsumenten hier in 14 Akten Stück für Stück in Einzelteile zerlegt.

Hier und da mag der Indie-Sound von 206 etwas simpel wirken, an Brachialität mangelt es hingegen aber genau so wenig, wie an der nötigen Portion Wut im Bauch, die vor allem dank der angepisst-charismatischen Stimme von Frontmann Timm stets authentisch rüberkommt.

Es ist ein starkes Debütalbum, und man darf gespannt sein, was da in Zukunft noch kommen mag.