ARBOURETUM

The Gathering

Neben PONTIAK besitzen ARBOURETUM auf Thrill Jockey einen ganz besonderen Exotenstatus, auf einem Label voller Exoten, was ihre Aneignung von Seventies-Rock angeht. Ist es bei PONTIAK vor allem der Blues, der die Band prägt, bewegen sich ARBOURETUM zwischen hippiesken Folk-Nummern und ausladendem Psychedelic-Rock, diesmal ergänzt um subtile Keyboard-Einlagen.

In Ermangelung besserer Alternativen und bei oberflächlicher Betrachtung könnte man ARBOURETUM zum Heer öder Stoner-Rock-Kapellen zählen, übersieht aber dabei, mit welch hypnotischem Flow die Band um Sänger/Gitarrist Dave Heumann hier eine fetischistische Riff-Zelebration sondergleichen vor dem Hörer ausbreitet.

Wo andere Bands mit überlangen Soli nerven, besitzen ARBOURETUM offenbar die Fähigkeit, die wahre Essenz von Psychedelic in ihrer Musik herauszuarbeiten, in Form eines beeindruckend transzendenten Albums mit sieben recht langen Stücken, in das man als Hörer tief hinabtauchen und sich innerhalb der vielschichtigen rhythmisch pulsierenden, basslastigen Kompositionen verlieren kann.

Und dass Heumann bei seinem Songwriting besonderes Augenmerk auf „Das Rote Buch“ von Carl Jung, dem Begründer der Analytischen Psychologie, gelegt hatte, in dem dieser seine Träume, Visionen und Fantasien in Tagebuchform festhielt, zeigt, dass Musik und Texte hier eine bedeutsame, eng miteinander verbundene Wechselwirkung besitzen.