BANGLES

Different Light

Quizfrage: Was verbindet DREAM SYNDICATE, THE FUZZTONES, THE CHESTERFIELD KINGS, GREEN ON RED, GRAVEDIGGER FIVE, THE LONG RYDERS, THE PANDORAS, THIN WHITE ROPE und BANGLES? Richtig: Alle Bands wurden in den frühen Achtzigern zu einer sich aus Folk, Punk, Sixties-Rock und Psychedelic speisenden Sub-Szene in Los Angeles gezählt, die irgendwer halb im Scherz als „Paisley Underground“ bezeichnet hatte.

Von den erwähnten Bands sind manche heute noch aktiv, andere längst vergessen, in einer guten Plattensammlung dürfen ihre Scheiben aber keinesfalls fehlen – und deshalb auch nicht die beiden ersten Alben der BANGLES, „All Over The Place“ (1984) und „Different Light“ (1986).

Denn die Beinahe-All-Girl-Band um die beiden Schwestern Debbi und Vicki Peterson und Frontfrau Susanna Hoffs war zu Beginn Teil dieser Szene, aber auch nah dran am (Power-)Pop. Die 1980 gegründete Band hatte zunächst eine Single („Getting Out Of Hand“) und eine EP veröffentlicht, und auf dem Debüt „All Over The Place“ hört man die Ursprünge der Band noch deutlich heraus, die beiden Singles „Hero takes a fall“ und „Going down to Liverpool“ sind zwar wunderschön, aber die BANGLES wurden erst mit dem 1986er Album „Different Light“ in einer geglätteten Form zum weltweiten Megaseller, nachdem sie mit „Manic monday“ einen Überraschungshit gelandet hatte.

Dieser übrigens stammte von Prince, der sich damals auch von dieser kleinen Szene beeinflusst zeigte und angeblich deshalb sein Label Paisley Park nannte. „Walk like an Egyptian“, „If she knew what she wants“ und „Walking down your street“ waren weitere Überhits, und die BANGLES einfach als eine beliebige Achtziger-Pop-Band abzutun, ist dumm und ignorant, dazu sind ihre Songs auch 25 Jahre später noch zu zeitlos, und wenn man sich mal „In a different light“ anhört, merkt man dem Intro immer noch klar an, welchen Background die Band hatte.

Ein Geschmacksbeweis war und ist auch das Cover von „September gurls“, im Orginal von Alex Chiltons Band BIG STAR – der wiederum die CRAMPS produzierte. Zu diesen CD-Neuauflagen gibt es übrigens die kostengünstige Alternative der Original-LPs – als Massenware ist gerade „Different Light“ leicht zu finden.