EILTANK

Stiller Beobachter

In einer unauffälligen beigefarbenen Plattenhülle verbirgt sich hier eine kleine Überrraschung: leuchtend orange-braunes Splattered-Vinyl, nur eine Seite bespielt, auf der anderen prangt ein monsterumranktes Pentagramm.

Vielleicht ist die Kölner Band EILTANK nach ihrem gemeinsamen Tape „Ehrenfeldmangel“ mit KSM40 2008 und der ziemlich spektakulären LP zusammen mit ASIFLASH ein Jahr später auch einfach an das Split-Format gewöhnt.

Bei den sechs Tracks auf „Stiller Beobachter“ ist der von Scandi-Crust-Bands wie KRIGSHOT beeinflusste Sound von EILTANK noch komplexer geworden, die Inhalte schwärzer und nach anfangs hauptsächlich englischen sind es nun zu 66,6% deutsche Texte.

Live sind EILTANK ebenso überzeugend wie auf dieser 12“, die wie immer veröffentlicht wurde auf Sengaja, dem D.I.Y.-Label von KSM40-Sänger Spike, diesmal unter anderem mit Unterstützung von Fucking Kill Records – und eigentlich das reinste Luxusprodukt ist.

Spottbillig natürlich, verglichen, sagen wir mal, mit einem Fabergé-Ei, aber mindestens genauso schön und sogar noch viel seltener. Nur das blassbraune Cover verstehe ich so nicht. Im richtigen Winkel zum Licht kann man übrigens in der Auslaufrille eine geheime Botschaft entziffern: „Gott ist tot“ – Kinder, ihr seid mir ja lustige Satanisten ...

welcher Gott? Ich lach mich tot.