I PILOT DÆMON

Come What May

Was in drei Jahren so alles passieren kann. 2007 brachten I PILOT DÆMON eine Split-CD mit ANYTHING BUT YOURS heraus, gingen im Vergleich zu den deutschen Kollegen relativ konventionell zu Werke und wurden dementsprechend von mir gelobt und getadelt.

Drei Jahre und ein von mir ignoriertes Album später legt die Band aus Toulouse einen Langspieler vor, der musikalisch mit jener Split-CD nicht mehr allzu viel gemein hat. Lob und Tadel sind aber auch anno 2011 zu verteilen, deswegen gleich mal zum Hauptkritikpunkt: Den Franzosen gelingt das seltene Kunststück, die beiden schlechtesten Songs direkt an den Anfang zu stellen.

Irgendwann im dritten Song kriegen die Jungs dann die Kurve und zeigen eindrucksvoll, was sie sich in den vergangenen Jahren bei diversen Referenzbands aus dem Noise- und Mathcore-Umfeld abgeschaut haben.

Tumbe Plagiatoren sind sie dennoch nicht, vor allem Sänger Romain verleiht der Musik eine ganz spezielle Note. Angeblich soll er bei Live-Konzerten ein Spucker vor dem Herrn sein und so, wie er sich hier ins Zeug legt, vermeint man wirklich den Rotz aufs Mikrofon prasseln zu hören.

Bei aller Aggressivität ist es IPD anzurechnen, dass sie auch in den ruhigeren Momenten überzeugen. Da ist dann auch mal Platz für eine kleine, schiefe Melodie, die einem die nötige Kraft verleiht, dem restlichen Chaos die Stirn zu bieten.