WILSON

Daniel Clowes

„[...] das erste Buch von Daniel Clowes, das nicht vorher schon als Serie erschienen ist“ schreibt der Verlag zu „Wilson“, und diese Aussage überrascht, denn es existiert zwar eine gewisse inhaltliche Verbindung zwischen den siebzig Einseitern, doch letztlich funktionieren die auch losgelöst.

„Ich mag Menschen“ und „Ich bin ein Menschenfreund“ lässt Clowes seinen bebrillten, bärtigen, leicht korpulenten „Helden“ Wilson in den ersten beiden Panels sagen, und man merkt schnell, dass Wilson alles andere ist als das. Er ist ein Zyniker, ein Choleriker, der sich selbst bemitleidet und nur seinen Hund mag.

Ob der Tod seine Vaters, ein Zusammentreffen mit Ex-Frau und verschollener Tochter, ein kleiner Ausraster und ein paar Jahre Knast – letztlich ist Wilson, der nicht unsympathisch rüberkommt, doch nur ein einsamer, verbitterter Sack.

Clowes hat für Wilson sich selbst und seine Mitmenschen sehr genau beobachtet und jenseits von kurz zündenden Schoten zynisch-lakonische One-Pager geschaffen, die einem immer wieder das Lachen im Hals stecken bleiben lassen.

Wilson ist ein Arschloch, aber ein nettes.