DROPKICK MURPHYS

Going Out In Style

Das siebte DROPKICK MURPHYS-Album ist das allererste, in das man sich rein hören muss. Das ist neu, weil sowohl die Frühwerke der Bostoner als auch die neueren, folkrockgetriebenen Alben sehr straight waren, bei denen nach dem ersten Hören klar war, ob man sie mag oder nicht.

„Going Out In Style“, nach dem düsteren „The Meanest Of Times“ ein selbsternanntes Partyalbum, ist nun so stark folkrockig, dass man zunächst erschrickt: Bierzeltstücke wie „Cruel“, „1953“ und „Take ’em down“ sowie die biedere Ballade „Broken hymns“ tun sich wie Abgründe vor dem Hörer auf.

Erst wenn man „Going Out In Style“ drei, vier Mal hört, überwiegt die Freude über die vielen anderen, guten Songs. Etwa der Titeltrack, das wunderbare „Memorial day“, das sympathische „Sunday hardcore matinee“ und das Liebeslied „Peg o’ my heart“ sind dann nämlich doch catchy Folkpunk-Songs.

Beim Letztgenannten singt übrigens Bruce Springsteen mit, ein weiterer Beleg dafür, wie sehr sich das Zielpublikum der Band heute von ihrem früheren Publikum unterscheidet. Ob man das (nicht) gut findet, muss man selbst entscheiden, für mich bleibt eine Platte, die wachsen muss, die dann aber durchaus Spaß macht.