EARTH

Angels Of Darkness, Demons Of Light 1

Noch hat Dylan Carlson nicht vor, das postapokalyptische Westernszenario, das er mit EARTH seit der Wiederauferstehung 2005 mit „Hex; Or Printing In The Infernal Method“, „Hibernaculum“ und „The Bees Made Honey In The Lion’s Skull“ erschaffen hat, wieder zu verlassen.

Mit dem insgesamt sechsten EARTH-Album „Angels Of Darkness, Demons Of Light 1“ scheint er vielmehr tiefer in die abgründigsten Bereiche vordringen zu wollen, die sein ganz eigenes Genre, nennen wir es mal Instrumental Americana Drone, hervorzubringen vermag.

Die im Plattentitel genannte Dunkelheit ist hier dann auch vorherrschend, größtenteils düster und verzweifelt klingen die wie immer monotonen und minimalistischen Stücke, gerade zum Ende des Album hin, gipfelnd im 20-minütigen Titelsong.

Das ebenfalls im Titel erwähnte Licht blitzt aber hier und da deutlich durch, vor allem in dem wunderschön traurigen „Old black“, das schon beinahe Hoffnung aufbaut. Die Wahl der Cellistin Lori Goldston für Carlsons aktuelles Line-up (Lebensgefährtin und Zeitlupen-Schlagzeugerin Adrienne Davies ist nach wie vor dabei) war eine kluge, ihr Instrument schafft es perfekt, beide Stimmungen hervorzurufen.

Vielleicht sollte mal jemand den mit der Verfilmung von Stephen Kings „The Dark Tower“ beauftragten Ron Howard mit EARTH bekannt machen: es wäre wunderbar zu hören, wie Dylan Carlson allein schon die Zeilen „the man in black fled across the desert, and the gunslinger followed“ musikalisch umsetzen würde, sein Gitarrenspiel ist so einzigartig wie sein Hillbilly-Grunge-Look.