EMMURE

Speaker Of The Dead

Auf die Gefahr hin, die Aufbauschrhetorik der Promo-Poeten zu adaptieren: Diese Platte knallt mächtig in die Fresse! Mit anderen Worten: Die ruhigeren Zwischentöne, die man von früheren Produktionen gewohnt ist, sind hier Mangelware.

Eigentlich schade, insofern das von so manchem Kritiker unterschätzte Quintett mit Nummern wie „Rusted over wet dreams“ oder „Don’t be one“ regelmäßig unter Beweis zu stellen vermochte, dass es über eine für diese Art Musik recht breite Ausdruckspalette verfügt.

Ob der vorliegende Tonträger die Jungs zur „heaviest band today“ macht, wie es die Werbestrategen von Victory einem mittels Albumsticker einreden wollen, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls nicht ganz unzutreffend ist der darauf abgedruckte Slogan „like a slow motion HATEBREED fighting THE ACACIA STRAIN while DEFTONES turned up to deliver a few swift kicks“.

Ergänzen ließe sich, dass spätestens seit „Felony“ eine gehörige Portion KORN – jedoch von der guten, sprich: alten Sorte – hinzugekommen ist. Abgerundet wird diese Reminiszenz an die Neunziger („Speaker Of The Dead“?) durch Gitarreneffekte Marke Morello.

Frankies Lyrics sind im Ganzen kryptischer geworden, kommen nach wie vor aber nicht ohne Verbalgepose inklusive Porno-Semantik aus. Fußnote: Siehe hierzu und zu weiteren Aspekten das Interview in der kommenden Ausgabe.