GREEN DAY

Awesome As F**k

Dieses Livealbum ist problematisch. Auf der einen Seite kann man es zu recht und vernichtend kritisieren. Auf der anderen Seite ist es gar kein so schlechtes Release. Zuerst zur Kritik: Nachdem GREEN DAYs Livealbum „Bullet In A Bible“ zu „American Idiot“ erschien, erscheint „Awesome As F**k“ nun zu „21st Century Breakdown“.

Und das ist das Problem: Wenn man jedes Studioalbum mit einem Livealbum flankiert, erweckt man den Eindruck, man wolle nur Abkassieren. Außerdem ärgert mich der Titel „Awesome As F**k“. Einerseits konterkariert er die Genialität der letzten beiden Studioalben mit pubertärem Kalifornienhumor und verdoppelt die Peinlichkeit durch die „Unkenntlichmachung“ des letzten Wortes.

Trotzdem hat „Awesome As F**k“ wie gesagt auch gute Seiten. Erstens ist das Release kaum nachbearbeitet. Billie Joe trifft nicht alle Töne und nuschelt Songs wie zum Beispiel „21st century breakdown“, „Holiday“ oder „Burnout“ ganz schön ins Mikro und auch bei den Gitarren, Drums und anderen Instrumenten sind Fehler zu hören, weswegen „Awesome As F**k“ bei weitem authentischer ist als „Bullet In A Bible“.

Darüber hinaus ergänzen sich die Songauswahlen beider Alben gut. Auch wenn die Singles von „American Idiot“ hier nochmal als Liverversionen veröffentlicht werden, gehören Raritäten wie „Going to pasalacqua“ (von „1,039/Smoothed Out Slappy Hours“), „J.A.R.“ (vom „Angus“-Soundtrack) und „Who wrote Holden Caulfield“ (von „Kerplunk“) längst nicht zum Standardset der drei Kalifornier.

Das Tracklisting der Bonus-DVD ist hingegen weniger speziell. Sie wurde in Tokio aufgenommen und beinhaltet das reguläre Set der Hallentour zu „21st Century Breakdown“. Mit anderen Worten: Eine schöne Mischung der letzten beiden Alben, ein paar Songs von „Dookie“, „Insomniac“, „Nimrod“ und das THE WHO-Cover „My Generation“.