NILS FRAHM & ANNE MÜLLER

7fingers

Der in Hamburg geborene Nils Frahm erweist sich auch bei seiner aktuellen Zusammenarbeit mit der Cellistin Anne Müller (die offenbar mal mit Herrn Boa zusammengearbeitet hat) als Geistesverwandter seines isländischen Labelkollegen Ólafur Arnalds und produziert entspannte Soundscapes zwischen Neo-Klassik und experimenteller Elektronik.

Melodiöse Melancholie in Moll, die abhängig vom Einsatz des Laptops auch mal etwas kühler und kantiger ausfällt, aber nicht großartig anders als auf Frahms Album „Wintermusik“ klingt, oder eben bei Arnalds.

Womit auch so ein bisschen das Problem von „7fingers“ umrissen wäre, denn so schön das Album auch insgesamt ist, so identitätslos wirkt es auch oft, möglicherweise wegen eines fehlenden prägenden Gesangs.

Oder bei mir setzt bezüglich dieser Form von Neo-Klassik ähnlich wie irgendwann bei Postrock eine gewisse Übersättigung ein. Handwerklich kann man Frahm sicherlich nichts vorwerfen, aber insgesamt könnte seine Herangehensweise in Zukunft durchaus etwas weniger akademisch ausfallen.