THANK YOU

Golden Worry

Schon wieder drei Jahre her, dass Thrill Jockey THANK YOU aus Baltimore als heißen Neuzugang anpries, ich war allerdings etwas hin und her gerissen zwischen der Anerkennung für den musikalischen Extremsport des Art-Rock-Trios und leichter Genervtheit aufgrund eines allzu chaotischen Gesamtsounds.

Und auch auf „Golden Worry“ sind THANK YOU nicht unbedingt zugänglicher geworden, faszinieren aber erneut durch ihren präzisen Umgang mit Rhythmik, der den sechs Stücken eine unheimliche Dynamik und konkrete Strukturen verleiht.

Interessanterweise könnte man THANK YOU dabei sogar auf den Post-Punk von PERE UBU oder JOY DIVISION zurückführen, was die düstere Anspannung und Aggressivität innerhalb der Songs angeht, die allerdings noch weitaus experimenteller sind und sich nur ganz selten ruhigere wie melodische Momente gönnen.

Ein seltsamer Krautrock-Post-Punk-Noise-No-Wave-Hybrid, den THANK YOU da auf die Menschheit losgelassen haben, aber diesmal bin ich gewillt, ihrer künstlerischen Vision fast uneingeschränkt zu folgen, denn was sich hier alles in gerade 30 Minuten abspielt, dürfte dem Begriff Post-Rock eine ganz neue Bedeutung geben.