WORLD/INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY

The Anarchy And The Ecstasy

Wie viele Jahre sind seit der letzten richtigen Platte vergangen? Gefühlte zehn (waren aber nur vier), die lediglich von einer obskuren 7“, einer Tour und einem Demo unterbrochen wurden, von dem sich ganze sechs Stücke in komplett neuer Fassung hier wiederfinden.

Das Line-up wurde einmal kräftig durchgerüttelt, bisher tragende Säulen haben die Band verlassen und mit neuen Mitgliedern werden für gewöhnlich neue Schwerpunkte gesetzt, die sich in einer kompletten Bläsersektion, Klavier, Barpiano und einer Akzentuierung auf mehrstimmigem Wechselgesang manifestieren.

Grundsätzlich ist das bei World/Inferno nicht unbedingt neu oder revolutionär, schließlich hatte die Band diese Konstellation der Gestirne ja schon einmal zur Zeit der ersten Europatour. Das Gute: Es gibt die Hits, die sich schon auf der letzten Tour prompt festgesetzt haben, wie das grandiose „The politics of passing out“ oder „Canonize Philip K.

Dick“ mit Killerorgel und einem geradezu katzenartigen Rhythmus. Die schwächeren Songs des 2009er Demos wurden gestrichen, leider aber auch durch Stücke ersetzt, die an einem mies gelaunten Tag das Potenzial haben, schon nach dem zweiten Hören zu nerven, insbesondere der Refrain von „The mighty raritan“, der eigentlich „Lie“ meint, sich aber anhört wie „Leileleilelei“, oder die ABBA-Passage in den 13 Jahren mit Peter König.

Abgesehen davon „anders“ als die Vorgänger, ganz klar kein zweites „Just The Best Party“, aber in diesem Fall jammern wir auch auf höchstem Niveau. Die goldenen 20er des letzten Jahrhunderts waren definitiv Punk! Bin gespannt auf die Tour und die Besetzung.