PETER & THE TEST TUBE BABIES

The Loud Blaring Punk Rock / Test Tube Trash / The Mating Sounds Of South American Frogs / Rotting In The Fart Sack / Soberphobia / Journey To The Centre Of Johnny Clarke´s Head

Einen ordentlichen Coup haben We Bite Records gelandet, als sie sich die Rechte an allen wichtigen PETER & THE TEST TUBE BABIES-Platten sicherten und kurz darauf auf CD veröffentlichten. Heute mag die englische Oi/Punk-Combo ja etwas lahm geworden sein, in den Achtzigern jedoch machte die Band ein verdammt gute Platten.

Zwar ist „Pissed & Proud“ das erste richtige Album, aber die Band existiert schon seit 1978. „The Loud Blaring Punk Rock CD“ enthält 18 Songs, die die Band 1979 als Demos aufnahm. Damals klangen die Babies noch etwas anders als zu „The Mating Sounds...“-Zeiten, waren eine mitreißende Oi/Punk-Band, die aber damals schon einen eigenen Sound gefunden hatte und sich abseits der Klischees hielt.

Songs wie „We´re too drunk“, „I lust for disgusting things in life“ oder „Student wankers“ sprechen eine deutliche Sprache, hehe. „Pissed & Proud“ fehlt zwar in der We Bite-Kollektion, aber „Test Tube Trash“, das sowas wie ein „Best Of...“-Album ist, enthält mit „Banned from the pubs“ und „Moped lads“ die wichtigsten Songs der Babies.

(„The jinx“, „The spirt of Keith Moon„ und diverse andere sind auch dabei, so daß Einsteiger diese CD wählen sollten). „The Mating Sounds Of South American Frogs“ von 1983 ist natürlich ein absoluter Pflichtkauf, enthält die Scheibe doch mit „The jinx“ einen der zehn besten Punksongs überhaupt.

Schon zu diesem Zeitpunkt hatten sich Peter und seine Mitmusiker musikalisch von den ´77er-Punk-Klischees gelöst und einen ganz eigenen Sound entwickelt, der von Saxophoneinsatz, dem charakteristischen, für mich immer ziemlich new wavigen Gitarrensound sowie einer Vorliebe für Countryklänge geprägt ist.

1985 folgte „Rotting In The fart Sack“, ein Mini-Album, das die beiden genialen Songs „The spirit of Keith Moon“ und „Boozanza“ enthält. 1986 wurde „Soberphobia“ veröffentlicht, das ich damals als etwas zu glatt und mainstreamig empfand, aber eigentlich doch ganz gut kommt.

Die beiden eben genannten Songs sind hier nochmal enthalten, dazu das sehr gelungenen „Allergic to life“ und mit „All about love“ auch eine, ähem, ziemlich schwülstige Ballade. „Journey To The Centre Of Johnny Clarke´s Head“ schließlich ist eine Compilation für hartnäckige Fans und vollgestopft mit Interview-Schnipseln, Anrufbeantwortergelaber, Liveaufnahmen, Demotracks und ähnlich unentbehrliche Schätze.