INFERNO

Death & Madness

Frag einen Amerikaner, der Mitte der Achtziger zur internationalen Hardcore-Community stieß, welche deutschen Bands er kennt. Mit ziemlicher Sicherheit werden ihm zwei Namen einfallen, nämlich UPRIGHT CITIZENS und INFERNO.

Brian von Grand Theft Audio ist so ein Amerikaner, und deshalb hat er alles daran gesetzt, im Rahmen seiner monströsen Wiederveröffentlichungsreihe auch eine INFERNO-CD zusammenzustellen.

„Death & Madness“ heißt das Teil mit 34 Songs, und der Titel ist natürlich eine Übersetzung des Titels des ersten Albums, das da „Tod und Wahnsinn“ hieß. Enthalten sind hier die ersten beiden EPs („Die Ruhe vor dem Sturm“, „Sohn Gottes“) sowie das zweite Demo von ´83 und einige Livetracks von ´87.

Musikalisch waren INFERNO in ihrer Hochphase eine Mischung aus dem damals gerade aufkommenden Euro-Hardcore und deutschen Punkrocks der Gattung SLIME, RAZZIA etc., und erst nach ihrem zweiten, hier nicht enthaltenen Album „Hibakusha“ wendeten sie sich ´89 mit „It should be your problem“ eher metallischen Klängen zu und lösten sich ´90 auf.

Howie, der Sänger, ist seit langem TRUST-Mitarbeiter, und ein gewisser Archi verließ ´87 die Band und macht heute bei der TERRORGRUPPE den Kasper. Die Ausstattung des Booklets ist natürlich exzellent, mit Fotos, Kommentaren zu den Texten, einer Bandhistory, etc.

Die Soundqualität läßt auch nichts zu wünschen übrig, und so gibt es keinen Grund, nicht endlich die INFERNO-Lücke in der Sammlung zu schließen bzw. die guten alten Vinylscheibchen von weiterer Abnutzung zu verschonen.