CHOSEN FEW

A Root And A Beer

„Hitler, Hitler one and two. Did you really kill those jews?“ Es gibt Bands, die sind irgendwie ziemlich großartig und rocken verdammt passabel vor sich hin, und dann gibt es wiederum eine Handvoll Bands, die sind ganz einfach die Essenz des Punk Rock: zu letzteren zählen THE CHOSEN FEW.

Kann man in musiktechnischer Hinsicht mit Australien ohnehin schon recht wenig falsch machen, so stellte das Quartett von der Mornington Peninsula in Victoria eine Klasse für sich dar. „The joke´s on us“! Mann, oh, Mann, oh, Mann, oh, Mann, was für ein gottverdammter Klassiker! Eine dieser Platten halt, mit der man einem gänzlich Unvorbelasteten innerhalb kürzester Zeit das Mysterium „Punk Rock“ erklären könnte.

Wären THE CHOSEN FEW nicht in jener verschlafenen Ecke Australiens beheimatet gewesen, dann würde man ihre Debut-EP heute vielleicht in einem Atemzug mit den Erstlingswerken solcher Bands wie den ANGRY SAMOANS oder THE DAMNED nennen.

Na ja, vergegenwärtigt man sich mal die „We don’t give a shit!“-Attitüde sämtlicher Bandmitglieder, dann wäre da wohl ohnehin nichts draus geworden. Dennoch dürfte es ein Ding der Unmöglichkeit sein, irgendwo auf der Welt sieben Zoll Vinyl aufzutreiben, die sechs ähnlich zynische Punk-Hymnen wie die „The joke’s on us“-EP auffahren.

„Adolph, you beauty“ ist schlichtweg einer der fünf besten Songs aller Zeiten! Mittlerweile ist das Debut von THE CHOSEN FEW ja lobenswerterweise in unterschiedlichster Form wiederaufgelegt worden, und auf „A Root And A Beer“ (Au Go Go Rec.) gibt´s noch einige recht interessante Demo- und Live-Versionen („Won´t you make up your mind“, „Hard lovin´ man“, „Ramblin´ rose“, „New race“, „He´s waiting“), in recht guter Soundqualität obendrauf.

Ähnlich wie für die großartige „Do The Manic!“-LP auf Existancial Vacuum Records gilt hier: erwerben oder sterben!