BARRENCE WHITFIELD & THE SAVAGES

Savage Kings

Zeit für eine Geschichte? Dann los: 1983 arbeiteten Barrence Whitfield und Peter Greenberg im Nuggets-Plattenladen in Boston. Greenberg konnte auf eine Vergangenheit als Musiker bei DMZ, THE CUSTOMS und THE LYRES zurückblicken, hatte gerade eine neue Band mit dem Ex-LYRES-Mann Phil Lenker und Howie Ferguson (REAL KIDS) am Start, ihr Nuggets-Kollege Steve LaGrega spielte Saxophon – nur ein Sänger fehlte noch, und fand sich in Barrence „Barry White“ Whitfield, einem anderen Kollegen.

Dessen afroamerikanisches Organ erwies sich als prägnantestes Merkmal der neuen Band, die zwei Alben aufnahm („s/t“, Mamou, 1984; „Dig Yourself“, Rounder, 1985) und mit einer zündenden Mischung aus Garage-Punk und R&B begeisterten.

1986 war Schluss, die Band zerstreute sich, nur Whitfield blieb im Geschäft, suchte sich andere „Savages“, nahm weitere Alben auf, zuletzt 1995, tourte, und machte dann solo weiter. 2010 jedoch tat er sich wieder mit Greenberg und Lenker zusammen, Andy Jody und Tom Quartulli vervollständigten das Line-up, und mit „Savage Kings“ entstand ein neues Album, das sehr dabei hilft zu vergessen, dass Mick Collins von den DIRTBOMBS einst so wundervoll auf dem gleichen Terrain tätig war, um sich dann aber in experimentelle, nicht mehr nachvollziehbare musikalische Außenbezirke zu entfernen.

Natürlich kann man sich fragen, wie reizvoll und nötig es ist, wenn Männer in den Fünfzigern Musik aus ihrer Kindheit spielen, doch im Gegensatz zu irgendwelchen Jahrmarkt-Cover-Kapellen wissen die hier Beteiligten, was sie tun, und so ist das Ergebnis rundum stimmig, White immer noch ein außerordentlicher Frontmann und Sänger.