BLOOD ON THE SADDLE

The Mud, The Blood & The Beer

„ich mag das Wort ,cowpunk‘ nicht. ich mag country and western punk rock“ – das schrieb mir BOTS-Boss Greg Davis (auf Deutsch), als ich ihm auf seine Mail, mit der er die Noch-Existenz seiner Band sowie ein neues Album ankündigte, mit „Klar kenn ich BLOOD ON THE SADDLE, ihr macht doch Cowpunk!“ geantwort hatte.

Mag sein, dass ihm das Etikett Cowpunk nicht passt, nach 30 Jahren – BOTS wurden 1981 unter dem Eindruck von GUN CLUB, X und CRAMPS von Davis in Los Angeles gegründet – wird er es nicht mehr los, und es gibt Schlimmeres.

Sechs Alben haben BOTS vor diesem veröffentlicht, unter anderem auf New Alliance, SST, New Rose und Kill Rock Stars, waren in den Achtzigern in den USA wie in Europa in rocknrollaffinen Kreisen, speziell auch unter Psychobilly-Fans, recht beliebt, einfach ein „household name“.

Auch in den Neunzigern waren BOTS aktiv, ebenso im letzten Jahrzehnt, doch die unzähligen Besetzungswechsel und Jobs bei anderen Bands, die Davis im Info aufzählt, erzählen vor allem die Story, dass da einer an seine musikalische Idee glaubt, sich an sie klammert und sie immer wieder mal mit neuem Leben zu erfüllen versucht.

So auch 2011: Ein neues Album ist eingespielt, eine weitere Europatour für den Herbst geplant, und ein paar alte wie auch neue Fans sollten sich mobilisieren lassen, zeigt „The Mud, The Blood & The Beer“ doch, dass die Kernkompetenz von Davis/BOTS alle Zeiten und Stürme überdauert hat.

BOTS spielen auch 2011 einen höchst unterhaltsamen, sofort zündenden Mix aus Country, altem L.A.-Punk, Americana und Psychobilly (ach ja, KING KURT ...) – das könnte ein spaßiger Abend werden.

Lustig: Sonny Curtis’ „I fought the law“ klingt, als ob hier Mike Ness singt.