CARMA STAR

Eloquence For The Mob

Angenehm anachronistisch geht es bei der Baseler Band CARMA STAR auch auf dem dritten Album weiter (das Debüt erschien noch unter dem Namen COMA STAR). Denn die zehn neuen Songs des Trios bilden eine perfekte Symbiose zum 2008er Vorgängeralbum „Where My Soul Begins To Bend“: Auch „Eloquence For The Mob“ hat wieder diesen Neunziger-Jahre-Flair, der die Band erscheinen lässt wie den kleinen, etwas keckeren Bruder von HELMET (zumindest von den HELMET der Neunziger, kurz bevor es mit ihnen bergab ging).

So setzt sich auch diese gute Dreiviertelstunde musikalischer Unterhaltung aus Alternative Rock und Post-Grunge zusammen, der neben dem eben erwähnten Einfluss teils auch von A PERFECT CIRCLE oder von der melancholischen Schlagseite neuerer DEFTONES inspiriert zu sein scheint.

Der Sound unterstützt diesen Gedanken. Denn der schön grollige Bass von Frontmann Emmi Lichtenhahn, die trockenen Drums und die durch Effektverliebtheit sehr abwechslungsreich ausfallenden Gitarrenriffs sorgen für ein homogenes und kreatives Gesamtbild.

Dennoch wünsche ich mir für das nächste Werk ein wenig mehr „Dreck“, ein wenig mehr Brachialität, mehr „Kanten“ in der Abmischung; aber auch im Gesang, damit die Band sich differenzierter von kommerziell ausgerichteten Gruppen wie ALTER BRIDGE abgrenzen kann.

Denn in diese Schublade will ich CARMA STAR nun wirklich nicht stecken müssen.