EAST OF THE WALL

Ressentiment

EAST OF THE WALL wurden mir vor nicht allzu langer Zeit während eines Interviews mit RADAREs Fabian von selbigem empfohlen und ich muss sagen: Hätte ich doch mal lieber auf ihn gehört und mich umgehend mit dem Material dieser Verrückten vertraut gemacht! Dann hätte ich mich schon viel länger an dieser unfassbar guten Musik ergötzen können, mit welcher die Band einen Spagat par excellence zwischen sämtliche Stühle der heutigen Gitarrenmusik hinlegt.

Wie kann man es nur schaffen, dass auf einer Platte derart viel passiert, ohne dabei auch nur ansatzweise verworren, oder unstrukturiert zu wirken. „Ressentiment“ hat wirklich alles: Brutale Riffgewalt, progressiv-epische Klanggebilde, ausufernd flirrende, post-rockige Instrumentalpassagen, Sänger, die ihr Handwerk verstehen und zwischen Growls und melodischem Klargesang pendeln und noch so vieles mehr, das eine komplette Aufzählung den mir für diese Besprechung zur Verfügung gestellten Rahmen um ein Vielfaches überschreiten würde.

Dachte ich bis vor kurzem noch, dass der von mir so sehr geliebte Postcore/Metal inzwischen leider auch nur noch durchschnittliche Bands zutage fördert, kommt eine Band daher und erspielt sich mit 13 unglaublich guten Songs die Pole Position im Rennen um den Titel „absolute Lieblingsband“.

Eigentlich wollte ich mich nicht mehr so schnell dazu verleiten lassen, die Höchstnote zu zücken, aber ich habe keine andere Wahl. Dürfte ich auch nur eine einzige Platte mit auf eine einsame Insel nehmen: Es wäre „Ressentiment“ von EAST OF THE WALL.

Wahnsinn beschreibt es noch nicht mal annähernd gerecht!