ENABLERS

Blown Realms And Stalled Explosions

Aus San Francisco ist Pete Simonelli schon vor drei Jahren weggezogen, er lebt jetzt in New York, und auch sonst wohnt keiner aus seiner Band mehr in Frisco. Dort verbringt er seine Zeit mit dem Schreiben, er ist Schriftsteller, und eben so etwas wie ein Sänger.

Wie auf den bisherigen Alben auch – zu Beginn veröffentlichte man via Neurot, seit „Tundra“ von 2009 auf EoM – versucht Simonelli jedoch zu vermeiden, seine Stimme über den plaudernden Tonfall eines Bar-Poeten hinaus zu erheben, und trägt so seine Geschichten und Gedichte zur eigenwilligen Musik seines reichlich schrägen Lounge-Trios vor.

Jenes besteht aus Joe Goldring (der mal bei den SWANS spielte), Doug Scharin (HiM, CODEIN, JUNE OF 44 unter anderem) und Kevin Thomson (NICE STRONG ARM, TIMCO), die im Hintergrund mal jazzig-loungige, mal noisig, post-rockige Lieder abbrennen, die sich mit tänzerischer Leichtigkeit mal zurückhaltend hinter Simonelli stellen, mal laut in den Vordergrund drängen.

Immer ist aber die markante Stimme Petes (erinnert mich an Alan Vega) das zentrale stilistische Element der ENABLERS, wird die von seinen Mitmusikern elegant umrahmt, und das Ergebnis ist ein Album, das genauso beeindruckt wie der Vorgänger, das sehr gehaltvoll ist, aber nicht an schnöseliger Verkopftheit leidet.

(Diese Band war auf der Ox-CD #96 zu hören)