IROHA

s/t

Als Andy Swan im zarten Alter von zwölf Jahren die Musik, vorrangig Punk und Post-Punk der späten Siebziger und Achtziger, für sich entdeckte und vier Jahre später einen gewissen Justin Broadrick kennen lernen durfte, war der Grundstein für die eigene musikalische Karriere gelegt und natürlich hört man es „Iroha“ an, dass man aus dem JESU-Umfeld stammt, ist doch die insgesamt verströmte Stimmung eine ähnliche.

Man gibt sich elegisch, tempomäßig zähfließend wie Lava, atmosphärisch dicht und emotional. Dabei wird sich pluckernder Elektronika genauso bedient wie mahlender Gitarrenwände, ohne die mehr oder weniger ausgelutschte Laut-leise-Dynamik zu bemühen.

Vielmehr fließen die Stücke in gleichbleibenden, auf ihre Art monotonen Wellen aus den Boxen und lullen den Hörer förmlich ein. Ich habe diese Platte in mehreren Alltagssituationen probiert zu hören und funktioniert hat sie im Grunde immer, jedoch nirgends so gut wie abends unterm Kopfhörer mit einem Glas Wein in der Hand.

Das Album braucht Zeit und man sollte sie ihm gönnen. Auf der zweiten CD sind übrigens die Tracks des Albums in diversen remixten Varianten enthalten (meist von Meister Broadrick himself), die ungleich wuchtiger, allerdings nicht weniger interessant sind.

Klingt auf jeden Fall nach mehr.