OWL

s/t

Insomnie heißt die Krankheit, bei der der Patient nicht mehr schlafen kann. Ich bin fest davon überzeugt, dass Christian Kolf genau daran leidet, anders ist sein andauernder, qualitativ hochwertiger musikalischer Output nicht zu erklären.

Neuestes Baby neben VALBORG, ISLAND, GRUENEWALD und WOBURN HOUSE ist jetzt OWL, ein Projekt, das er mit Drummer Christian Schröder, der auch immer wieder in der Zeitgeister-Familie auftaucht, im Alleingang eingespielt hat.

Und OWL lassen den kantigen Doom von VALBORG phasenweise wie Kinderfestmusik klingen, so böse und abgrundtief negativ geht man hier zu Werke. Sollen OWL einem Genre zugeordnet werden, wird es am ehesten Death Metal sein, archaisch, zermalmend und knochenbrechend.

Nein, nicht die eingängige schwedische Variante, eher nördliche neue Welt, die oberkranken kanadischen Gruftschänder GORGUTS haben vergleichbare düster-progressive Verbrechen begangen, nie um Eingängigkeit bemüht, alles, was zählt, ist das Gefühl der Beklemmung und Hoffnungslosigkeit.

Nach vier langen Songs kehrt im Grablager Ruhe ein und es wird wirkungsvoll mit einem halbstündigen Ambient-Stück zugedeckt, welches auch GRUENEWALD gut zu Gesicht stehen würde. Was für ein Brecher.