RED FANG

Murder The Mountains

Wäre ich noch mehr von Vorurteilen belastet, als ich es sowieso schon bin, würde ich mich über den Bandnamen dieser aus Portland stammenden Band lustig machen. Denn der RED FANG, der rote Reißzahn, lässt mich zuallererst an peinliche Teenie-Vampirfilme der aktuellen Machart denken.

Passender hingegen wäre es, eine Assoziation zu einem wilden, blutrünstigen Raubtier aufzubauen, da dies der Musik des Vierers eher gerecht wird. Doch, um diese Allegorie total auszureizen, ist das mit blutigen Fangzähnen geschmückte, auf einem steinigen Hügel in der untergehenden Sonne posierende Raubtier eins, dass sich seiner Natur wegen rechtfertigen möchte und wegen seiner blutigen Taten Schuldkomplexe entwickelt hat.

Denn RED FANG integrieren in ihren hart rockenden Stoner/Sludge gleichfalls epische wie melancholische Momente. So klingt ein Song wie „Wires“ – vor allem vom Gesang her – anfangs stark nach den SPIRITUAL BEGGARS und wirkt wie ein typischer Stoner-Rock-Titel, kurz darauf hingegen setzt ein episches Gitarrensolo ein, womit sich der Song dem Durchschnittlichen entzieht.

„The undertow“, untermalt von einer Orgel, erzeugt mit seinem zähflüssigen Riff und seinen melancholisch gesungenen Vocals Schwermut wie bei CROWBAR. Und „Into the eye“ weist ein Arrangement auf, das vom Charme her an die MELVINS erinnert.

Auch wenn die „Schnitt“-Stelle bei RED FANG eindeutig Stoner-Rock ist, so beweist die Band auf ihrem Relapse-Debüt, dass sie sich durchbeißen kann. Fauch!