RINGO DEATHSTARR

Colour Trip

„RINGO DEATHSTARR kommen aus Brooklyn und sind, wie man unschwer hört, gute Freunde von THE PAINS OF BEING PURE AT HEART und CRYSTAL STILTS.“ Dieser Satz steht in Anführungszeichen, denn er ist den Fakten nach eine Lüge, würde aber stimmen, wäre es so.

Verwirrt? Von vorne: RINGO DEATHSTARR kommen aus Austin, TX, haben einen bekloppt „witzigen“ Namen, lieben den exzessiven Einsatz von Hall, wurden bereits 2005 gegründet, und nach zwei Kleinformaten 2007 und 2009 ist mit „Colour Trip“ nun ihr erstes Album erschienen.

Und das, womit wir bei meiner Lüge sind, klingt exakt so, als kämen sie aus Brooklyn und wären gute Freunde von THE PAINS OF BEING PURE AT HEART und CRYSTAL STILTS. Vielleicht sind sie aber ja mit BLACK ANGELS, ebenfalls Austin, befreundet, alle vier Bands verbindet jedenfalls, dass sie als Amerikaner einen Sound wiederbeleben, den die Briten einst schätzten und deshalb THE JESUS AND MARY CHAIN, MY BLOODY VALENTINE, SLOWDIVE und Co.

in der zweiten Hälfte der Achtziger erst in den Himmel hypeten und dann fallen ließen. Seit vier, fünf Jahren gibt es nun dieses Mikro-Revival, dessen Vertreter sämtlich exzellente Arbeit leisten im Rekonstruieren dieses sowohl plüschig-einlullenden wie auch unglaublich mächtigen und lauten Bastards aus Post-Punk, Psychedelic-, Space- und Noise-Rock.

Elliott Frazier (git, voc), Daniek Coborn (dr) und Alex Gehring (bs, voc) machen auf „Colour Trip“ jedenfalls alles richtig und sind in Momenten wie „You don’t listen“ so nah dran an den Reid-Brüdern, dass die sich eigentlich nicht weiter mit dem Gedanken an neue Aufnahmen herumplagen müssen.