VISIONS OF CHANGE / DEPRAVED

s/t

Reissue und Komplettpaket dieser Pioniere von englischem Hardcore, der seine musikalischen Vorbilder jenseits des großen Teiches hatte. Denn die Typen klingen dermaßen „USA“, dass man beim Durchhören der beiden CDs unwillkürlich an das sonnige Santa Cruz und nicht an das (vermutlich verregnete) Leamington denken muss.

Auch wenn sich die Herkunft natürlich nicht ganz leugnen lässt (und das wollten sie sicherlich auch gar nicht), denn der Slang beim Gesang spricht immer wieder Bände und kann nur von „der Insel“ kommen.

Wie dem auch sei: die Brüder Ian und Lee Murphy starteten in den frühen Achtziger Jahren als THE DEPRAVED. Später, als sich deren Stil entwickelt und verfeinert hatte, nannte man sich in VISIONS OF CHANGE um.

Diese Doppel-CD umfasst einerseits beide DEPRAVED-Alben, sowie, auf CD1, das Debüt von VISIONS OF CHANGE, deren „Peel Session“, sechs bislang unveröffentlichte Demotracks, plus einen Compilation-Song.

VISONS OF CHANGE gehen dabei deutlich melodischer und differenzierter zu Werke als THE DEPRAVED und klingen überwiegend wie späte DAG NASTY. Viel Hall auf dem Gesang, gepaart mit crispen Gitarren und fluffigen Drums.

THE DEPRAVED lassen es dagegen ganz ordentlich krachen, es finden sich Elemente des frühen US-Hardcore, welche an AGENT ORANGE, ARTICLES OF FAITH oder VOID erinnern, wobei aber auch englische Größen wie INFA-RIOT oder SUBHUMANS ein Wörtchen mitreden.

Soundmäßig kommt es hier entsprechend auch mehr auf den Punkt, scheppernd und krachig rockt sich die Band durch deren 27 Songs. Insgesamt hat dieses Package 51 Tracks und bietet über zwei Stunden Zeitreisen-Unterhaltung.