ZOMBI

Escape Velocity

Das größte Mysterium bei diesem US-Duo aus Pittsburgh dürfte nach wie vor sein, warum deren Neo-Prog-Kraut-Rock auf einem Label wie Relapse erscheint. Denn deren bisherige Platten klangen oft wie eine reine Kopie der Italiener GOBLIN, ohne jegliche ironische Brechung wie man sie etwa von TRANS AM kennt.

Hinzu kommt natürlich noch ihr Bandname, der italienische Titel von George Romeros Film „Dawn Of The Dead“, für den wiederum GOBLIN den nur in Europa verwendeten Soundtrack komponierten. Mit „Escape Velocity“ haben ZOMBI jetzt ihr bisher „cleanstes“ Album aufgenommen, fast ein reines Synthie-Album mit stark technoider Note, das in dieser Hinsicht immer noch stärker mit KRAFTWERK und den fließenden, sphärischen Sounds von TANGERINE DREAM verbunden ist als mit dumpfer Club-Zappel-Musik.

Mit gut 30 Minuten für ZOMBI-Verhältnisse und deren ausufernden instrumentalen Nummern mehr eine EP als ein komplettes Album, auch wenn es zwei der fünf Tracks immerhin auf neun Minuten bringen.

Grundsätzlich können ZOMBI auch hier in handwerklicher Hinsicht und hinsichtlich einer schlüssigen Gesamtatmosphäre überzeugen, aber man würde sich manchmal etwas charakteristischere Ergebnisse von ihnen wünschen, die über das reine, ästhetisch äußerst ansprechende Zitieren wegweisender anderer Bands hinausgehen.