CAVE IN

White Silence

Genau genommen sind sieben Jahre seit dem letzten CAVE IN-Album vergangen: 2004 bereits wurde der Vorgänger „Perfect Pitch Black“ bereits aufgenommen, war aber durch seine Mischung aus wirklich neuen Songs und Neuaufnahmen alter letztlich nur ein halbes neues Album.

Möglich, dass es zum Zeitpunkt des Releases 2005 bereits knirschte im Gebälk der Band um Stephen Brodsky, denn 2006 verabschiedete sich man bis auf weiteres, wollte aber nicht von Auflösung sprechen.

2009 dann die Rückkehr, mit der „Planets Of Old“-EP als erstem Lebenszeichen, seitdem wieder regelmäßig gespielten Konzerten, und nun also ein neues Album. „White Silence“ ist ein mächtiger Klotz, gleich der titelgebende Opener macht klar, dass hier wieder fettester Riff-Rock angesagt ist.

Statt Weiterentwicklung hin zu noch exaltierteren Klängen ballern CAVE IN erst sechs Songs lang in bester Produktion mächtig dröhnenden Dampfhammer-Post-Rock raus, um dann ab „Heartbreaks, earthquakes“, das eher was von PINK FLOYD hat, für die restlichen drei Stücke in ruhigeres Terrain zu wechseln – aus dem Sturm in sein Auge, so fühlt es sich an.

Anfang des vergangenen Jahrzehnts wurden CAVE IN als neue Rock-Hoffnung gehandelt, die Alben „Jupiter“ (2000) und „Antenna“ (2003) elektrisierten, und für eine Weile spielte die Band aus einer Provinzstadt nördlich von Boston in der Oberliga mit, was letztlich aber zu erschöpfungsbedingten Bandpause führte.

Ob es CAVE IN mit „White Silence“ gelingen wird, wieder weit oben mitzuspielen? Schwer zu sagen, das neue Album scheint eher Selbstverwirklichung zu sein als Bewerbung für Größeres, erfüllt die Erwartungen alter Fans und macht damit alles richtig.

Ein beeindruckendes, lautes, mächtiges Werk ohne Experimente.