DECEASED

Surreal Overdose

Es gibt immer wieder Metal-Bands, die auch für Punks Relevanz haben. Eine davon ist mit Sicherheit der US-Fünfer DECEASED, der seit mehr als zwei Dekaden deine Nachbarn mit schlimmer Musik belästigen könnte.

War man seinerzeit die erste Band auf Relapse Records, so hat man jetzt sein eigenes Label ins Leben gerufen, um alles unter Kontrolle zu halten, und legt mit „Surreal Overdose“ einen fantastischen Einstand hin.

Wenn die Band auch oft als Thrash verkauft wird, ist sie doch vom Standard-Thrash-Metal meilenweit entfernt und geht mit einem gehörigen Schuss Punk-Spirit und Thrashcore-Drive zu Werke. Dass DECEASED zudem VOIVOD verehren, ist ein offenes Geheimnis, dazu kommen noch MOTÖRHEAD-Groove im Turbolader, ein Gespür für eingängige Melodien und ein Faible für Horror-Szenarien, die der singende Drummer King Fowley sympathisch und ohne Pathos vorträgt.

Wer der ganzen Horror-Punk-Blase etwas abgewinnen kann, liegt auch mit DECEASED nicht daneben und bekommt außer guter Unterhaltung auch noch ein ausgesprochen vielschichtiges Album geliefert.

Großartig und sträflich unterbewertet.