DROWNING MEN

Beheading Of The Song Bird

Dave King von FLOGGING MOLLY machte mich auf diese Band aufmerksam, mit der seine Band in den USA schon zusammen spielte, die aber noch lange nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass die Band aus Oceanside, CA (auf halbem Wege zwischen L.A.

und San Diego) zwar live sehr aktiv ist, aber außer einer 7“ 2007 und diesem Album von 2009, das zudem von der Band selbst veröffentlicht wurde, noch nicht maßgeblich medial in Erscheinung getreten ist.

Ein Label muss also her, denn Platte wie Band haben es verdient, von mehr Leuten wahrgenommen zu werden, ist „Beheading Of The Song Bird“ doch eine echte Perle. Wer ARCADE FIRE verehrt, THE BLACK HEART PROCESSION (deren Pall Jenkins bei einem der Songs als Gastmusiker auftaucht) liebt, zu Bruce Springsteen steht, Scheiben von ECHO & THE BUNNYMEN im Schrank stehen hat und THE WORLD/INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY liebt, der muss THE DROWNING MEN lieben.

Mitreißende Lieder voller Melancholie und wohltuendem Pathos, intensiv und frei von stumpfen Rockismen, jedes eine kleine Hymne, die Anthithese zu Riffrock, stattdessen dichte, treibende Nummern mit breiter Instrumentierung von Keyboard/Orgel über Theremin bis hin zur singenden Säge.

Dramatisch, düster und fröhlich zugleich, mit einem seltsam folkloristischen Einschlag, aber ohne Osteuropa-Ethno-Kitsch. Exzellent – und mit jedem weiteren Durchlauf gefällt das besser.