GATOR BAIT TEN

Harvester

Das Brooklyner Label Ohm Resistance hat sich in den letzten Monat als solide Adresse für dystopische Elektromusik auf breitem Bassfundament entwickelt – allen voran natürlich durch die Veröffentlichungen von Mick Harris’ SCORN.

Bei GATOR BAIT TEN haben sich M. Gregor Filip von THE BLOOD OF HEROES, Simon J. Smerdon (Mothboy), Labelinhaber SUBMERGED und Ted Parsons (SWANS, GODFLESH) zusammengetan, um als fast klassische Band ein weiteres Mal langsame, vor allem niederfrequente Soundgebiete zu kartografieren: Hier aber mit zwei Bässen, die für extra-markerschütternde Brumm-, Schnarr-, und Grummelkaskaden sorgen.

Auch wenn es hier ähnlich wummst wie bei den Labelkollegen, werden Soundflächen nur bedingt eingesetzt, was bei den Doppelbass-Attacken Sinn macht, die schon genug Raum einnehmen. Melodisch und Dramaturgisch halten sich GATOR BAIT TEN sehr zurück, es kommt bei den meisten der neun Tracks des Albums, die sich gleichsam mäandernd wie walzend voranbewegen, beinahe Ambient-Gefühl auf – beim abschließenden „3 degrees echo“ sogar wirklich – und mit „Harvester“ haben sie noch einen beinahe KHANATE-mäßigen Schleifer dabei.

Das ist mitunter eine trockene Sache, wenn man auf den Knalleffekt und besonders cineastische Soundschmankerl wartet, in der richtigen Stimmung genossen kann „Harvester“ einem aber auf beste Art den Tag verdunkeln.