GUITAR WOLF

Spacebattleshiplove

Um GUITAR WOLF zu verstehen, sollte man eins niemals tun: sie ernst nehmen. Die finsteren Lederklamotten, Sonnenbrillen in tiefster Nacht, das ist natürlich alles reine Pose, das ist bei CRAMPS-Lux höchstpersönlich abgeschaut, und sie beten ja auch sklavisch den Coolness-Kodex herunter.

Das beginnt bei den Texten in lautmalerischem Fantasie-Englisch, über die zwischen den Knien hängenden Instrumente, das theatralischen Gewälze auf der Bühne und endet bei nihilistischer Fremd- und Autoaggression.

Das ganze Getue kann man natürlich bestens tiefenpsychologisch analysieren, man kann Kultur-Clashs herbeireden, man kann den verlorenen Zweiten Weltkrieg Japans als Sündenbock benutzen und kulturhistorische Parallelen herbeizitieren, die überhaupt keine sind.

Alles Quatsch, denn es macht einfach nur Spaß, sich wie GUITAR WOLF zu benehmen, Platten wie „Spacebattleshiplove“ aufzunehmen, Schwachsinnstexte wie „Black hole mama“ zu schreiben. Nicht mehr und nicht weniger vermute ich als Intention und in diesem Sinne ist das eine herausragende Platte.