THURSTON MOORE

Demolished Thoughts

Wer mit dem bisherigen Soloschaffen des SONIC YOUTH-Sängers/Gitarristen vertraut ist, den dürfte wohl kaum überraschen, dass auch „Demolished Thoughts“ Moore von seiner eher melodiösen, sanften Seite zeigt, ohne aber den charakteristischen Sound seiner Hauptband komplett zu verleugnen.

Das war auf seinem hervorragenden letzten Album „Trees Outside The Academy“ von 2007 nicht anders, bis auf den Umstand, dass Moore diesmal mit einem gewissen Beck zusammenarbeitet, der mal Mitte der Neunziger kurz der heiße Scheiß war und dessen Song „Loser“ in meiner Top Ten der meist gehasstesten Songs ganz weit oben steht.

Für einen gewissen Klassik-Touch hatte bereits auf dem Vorgänger-Album die auch diesmal wieder beteiligte Violinistin Samara Lubelski gesorgt, Mr Beck Hansen treibt Moores spartanisches Songwriting allerdings noch ein ganzes Stück weiter in Bereiche von Kammerpop.

Was aber für „Demolished Thoughts“ nur von Vorteil ist, denn wer braucht noch wirklich eine weitere dröge Lagerfeuerplatte vom Mitglied einer altgedienten, wegweisenden Band, wie es SONIC YOUTH ja zweifellos waren und immer noch sind.

„Demolished Thoughts“ dabei als reines SONIC YOUTH-Unplugged-Unterfangen zu bezeichnen, wäre auch diesmal etwas unfair, denn Moore findet hier ein weiteres Mal ein spannendes Paralleluniversum für seine spezielle stilistische Herangehensweise und driftet ähnlich wie seine Hauptband immer wieder in sehr schöne psychedelische Instrumentalpassagen ab, inklusive einer ungekünstelten berührenden Emotionalität.