CAVE

Neverendless

Was für die weiter unten besprochenen Finnen SIINAI gilt, trifft in ähnlicher Form auch auf CAVE aus Chicago zu, hinsichtlich ihrer Vorliebe für deutschen Krautrock aus den Siebzigern. Allerdings machen CAVE von Anfang an deutlich, dass sie mit betulichen meditativen Ambient-Sounds nichts am Hut haben und sich mehr als kantige Psychedelic-Band verstehen, die ohne Rücksicht auf atmosphärische Feinheiten munter losrockt.

Bei nur fünf Songs, die zwischen vier und 14 Minuten dauern, kommen aber auch CAVE nicht umhin, manchmal etwas das Tempo zu reduzieren und den Spannungsbogen ihres von pulsierender Rhythmik bestimmten, überwiegend instrumentalen Rocks langsam zu steigern, um ihre Band dann mit erstaunlich kruden Gitarrenattacken in ein Neo-Protopunk-Universum zu katapultieren, das energetisch und roh ist, allerdings auch eine gewisse Selbstironie vermissen lässt, ohne die sich vergleichbare Bands wie TRANS AM längst in Luft aufgelöst hätten.

Insofern stellt sich natürlich die Frage, inwiefern CAVE, die ja in der Vergangenheit schon einige Platten veröffentlicht haben, ihren insgesamt eher monotonen Sound auch in Zukunft noch weiter ausbauen können.

„Neverendless“ macht mir im Hier und Jetzt auf jeden Fall viel Spaß, und sei es nur, weil CAVE einem so herrlich die kraftvolle Motorik von NEU! in Erinnerung rufen, die nach wie vor erstaunlich wenig Abnutzungserscheinungen zeigt.