COUNTERBLAST

Nothingness

Gehen wir kurz zurück ins Jahr 1999: Im AJZ Bahndamm, Wermelskirchen fanden seinerzeit zum dritten Mal die Heartcoretage statt, und zu unserer großen Freude durften wir mit unserer damaligen Noisecore-Band SIDDHARTHA dort spielen.

Wir zogen unsere Show durch und ernteten sogar mehr als den sonst bei Festival-Openern eher verhaltenen Höflichkeitsapplaus. Stolz wie Oskar gingen wir von der Bühne, als unsere damaligen Proberaum-Kollegen FORCED TO DECAY uns breit grinsend empfingen und uns darauf hinwiesen, dass unser Opener an diesem Abend doch arg an den Song „Independence“ der schwedischen Crustcoreler COUNTERBLAST erinnere.

Ein kurzer Check unsererseits bestätigte eine gewisse Ähnlichkeit, aber zu unserer Verteidigung: Das dazugehörige Album „Balance Of Pain“ begleitete uns seinerzeit bereits mehr als zwei Jahre und besagter Song hatte sich einfach in unser Unterbewusstsein gebrannt, so dass wir die Ähnlichkeit zunächst gar nicht bemerkten.

Zwölf Jahre später: In der Zwischenzeit sind mir COUNTERBLAST ein wenig aus dem Blickfeld geraten, als jedoch dieser Tage ihr neues Album „Nothingness“ bei uns in der Redaktion lief, da war sofort wieder eine gewisse Vertrautheit da.

Klar, noch immer spielt die Band mit jenen Elementen, die NEUROSIS heute unschlagbar gemacht haben, bewahrt sich dabei aber nach wie vor diese gewisse Räudigkeit, die mir schon damals so lieb war und die COUNTERBLAST ihren tatsächlich vorhandenen Wiedererkennungswert bescheren.

Die Band hat auf ihrer neuen Platte keinen Deut ihrer Qualitäten eingebüßt, und wer auf eine crustigere Variante von NEUROSIS steht, der muss hier zugreifen. Würde ich noch immer bei SIDDHARTHA die Gitarre bedienen, ich glaube wir hätten demnächst einen Song, der sich (natürlich vollkommen unbeabsichtigt) stark nach „Away“, dem Opener von „Nothingness“, anhören würde.