JOHN DOE

Keeper

„A Year In The Wilderness“, das letzte echte Soloalbum des ehemaligen X-Frontmannes John Doe von 2007, liegt schon wieder einige Jahre zurück, allerdings erschien zwischenzeitlich auch noch seine Zusammenarbeit mit den SADIES, die 2009 auf „Country Club“ einige Country-Klassiker neu interpretierten.

Und so ist es auch bei „Keeper“ nicht weiter überraschend – wie eigentlich schon seit X-Zeiten –, dass sich Doe tief in die Traditionen amerikanischen Country-Rocks eingräbt, dabei aber nie seine Punk-Wurzeln vergisst.

Sänger alter Punk-Bands, die Singer/Songwriter-Platten aufnehmen, gibt es wie Sand am Meer, aber nur die wenigsten erreichen dabei die Klasse von Doe, der alleine schon durch seinen Gesang unverkennbar bleibt.

Aber auch seine Songs sind ein schönes Beispiel dafür, wie man sich bestimmter stilistischer Vorgaben bedienen kann und dennoch immer ungemein eigenständig klingt. Eine wie von all seinen bisherigen Platten gewohnte gelungene Mischung aus vollmundigen, krachigen Rockern wie dem großartigen „Giant step backward“ und leiseren traditionellen Klängen, die allerdings nicht weniger kraftvoll wirken und weit von banaler Lagerfeuermusik entfernt sind.

Das mag sich jetzt alles erneut ein bisschen nach „business as usual“ anhören, aber es ist jedes Mal von neuem beeindruckend, mit wie viel Leidenschaft und Energie Doe seine Liebe zum wahren ursprünglichen Rock’n’Roll in Songs gebündelt hat, die „Keeper“ zu einem rundum fantastischen Album machen.