LADYTRON

Gravety The Seducer

Das Quartett LADYTRON aus Liverpool hat sich in den vergangenen Jahren von ihrer ursprünglich sehr tanzbaren Seite nun stärker in Richtung sphärischen Electro-Pop („Ambulances“), wie man ihn in der Vergangenheit auch von den Norwegern RÖYKSOPP und deren Zusammenarbeit mit Karin Dreijer Andersson aka THE KNIFE/FEVER RAY her kannte: sehr sphärische und elegische Soundscapes zeichnen nun ihr fünftes Album aus.

Ein wenig ist die Variabilität gewichen und man vermisst auch ein bisschen einen Song, der noch ansatzweise den Drive ihres wohl größten Hits „Destroy everthing you touch“ (2005) hat. Ein Song wie „Ace of Hz“ hat sehr viel von den frühen ERASURE und irgendwie schlummert in ihm gar die Minimal-Synth-Reminiszenz an XENO & OAKLANDER.

Daniel Hunt von LADYTRON nennt diese Art von Electro Pop auch nicht ganz unzutreffend „Barock’n’Roll“. Wenn man es gut meint, kann man im Song „Ambulances“ die ganz späte Phase der COCTEAU TWINS heraushören, als ihnen der Prosa-Pop das Genick gebrochen hatte und nichts von ihren Anfängen aus den Zeiten vom Album „Garlands“ übrig geblieben war.

Ein wenig elektronische Klaustrophobie im Geiste von FEVER RAY hätte dem Album grundsätzlich nicht geschadet.