MALE BONDING

s/t

Wie klingt eigentlich die typische Sub Pop-Platte im Jahr 2011? Vor 20 Jahren war das wesentlich einfacher zu definieren – da konnte man sich auf wilden Gitarrenkram mit Fuzzdröhnung à la MUDHONEY oder SONIC YOUTH verlassen, ohne dazu eine eklige Harte-Kerle-Rock-Pose geliefert zu bekommen.

MALE BONDING erinnern stark an viele frühe Grunge-Bands, denn sie können eine ganze Palette an ähnlichen Sounds anbieten. Da wären diese recht knackigen Garage/Punkriffs mit einem etwas schluffig-schüchternen Gesang, zu dem man sich auch einen Slacker im Holzfällerhemd gut vorstellen kann.

All das wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn dieses Trio es nicht doch schaffen würde, dazu noch ganz wunderbare Melodien einzuflechten. Melodien, die jahrelang strunzlahmen Indie-Bands vorbehalten waren, die aber nicht in der Lage waren, ebendiese Melodien mit ordentlich Tempo zu versehen.

Und diese Mischung ist für mich das, was früher diese ganze Liste von geilen Bands, die sich auf Sub Pop getummelt haben, ausgemacht hat und jetzt eben auch MALE BONDING wieder aufleben lassen.

Wohl kein Zufall, dass sie auf diesem Label gelandet sind. Aber was red’ ich hier lange rum? Stellt euch einfach vor, MEGA CITY FOUR hätten die FLEET FOXES, die HARD-ONS und LES THUGS beim Frühstück zu einer Aufnahmesession ins Studio eingeladen, dann habt ihr’s!