MORBID ANGEL

Covenant

Meine erste Begegnung mit MORBID ANGEL war eine gute. Während ich mich an die Beiträge von GODFLESH und CARCASS erst gewöhnen musste, war ihr „Chapel of ghouls“ auf dem legendären „Grindcrusher“-Sampler ein Sofortzünder.

Ebenso ihr Debütalbum „Altars Of Madness“ von 1989, das mithalf, „Death Metal made in Florida“ zu einem Prädikat zu machen, und das selbst heute noch mit seiner Brutalität und Energie beeindruckt (das 1986 noch in einer anderen Besetzung aufgenommene, und längst nicht so coole, eigentliche Debüt „Abominations Of Desolation“ erschien erst 1991).

Ein lächerliches Konzert 1991 – elitär-arrogantes Bühnenposing und dazu Matschsound – und der damals etwas enttäuschende Nachfolger „Blessed Are The Sick“ sorgten für schwindendes Interesse an MORBID ANGEL, Sänger und Bassist David Vincents aufkommender Hang zum Nazismus besorgte den Rest.

Mit den direkten Nachfolgealben „Covenant“ von 1993 und „Domination“ von 1995 habe ich mich erst Jahre später mal beschäftigt und sieht man mal von dem von Flemming Rasmussen verbrochenen Sound auf „Covenant“ ab, sind auch das sicherlich überdurchschnittlich gute Zeugnisse einer Band, die nie stehen geblieben ist, dennoch hat ausschließlich „Altars Of Madness“ einen Platz in meiner US-Death-Metal-Top-Ten.

Dieses übermächtige Monstrum konnten MORBID ANGEL nie übertreffen, weder mit noch ohne den mittlerweile dank später Einsicht seiner Fehler rehabilitierten Vincent. Ignoranz? Mag sein, aber haben MORBID ANGEL denn jemals wieder bessere Songs als „Maze of torment“, „Immortal rites“ oder eben „Chapel of ghouls“ geschrieben?