OMEGA MASSIF

Karpatia

Zum ersten Album von OMEGA MASSIF fällt mir die Autofahrt zusammen mit zwei Freunden von Dresden Richtung Berlin ein. Uns begleitete ein Unwetter, das regelmäßig abebbte und von Neuem losbrach. Vielleicht lag es an der Übermüdung nach einem partyreichen Wochenende, denn es erschien uns, als würde sich die Musik von OMEGA MASSIF dem Auf und Ab des Regens anpassen und diesen begleiten, mit schweren Momenten, die aus doomigen Sludgeriffs und einem wütenden Schlagzeug bestehen, mit dem Wechsel zu ruhigen Phasen, in denen ein E-Bow eingesetzt wird.

Dieser findet auch auf dem zweiten und neuen Album von OMEGA MASSIF Verwendung, wobei sich diesmal die Umstände insofern ändern, dass die Band aus Würzburg sich gegenüber schweren Riffs öffnet und ihre Songs kaum noch auf dem Wechsel von lauten und ruhigen Momenten baut.

So beginnt das erste Stück mit schweren und langsamen Riffs, steigert sich weiter, um sich mehrere Minuten auszutoben und dann erst einen vom E-Bow geführten Ruhepunkt zu erzeugen. Dieses steigert sich sphärisch und lässt mit dem Hinzukommen der Gitarren einen majestätischen Flug zu.

Ungewöhnlich ist das Stück „Wölfe“, das sich entgegen der eingespielten epischen Songlänge von zehn Minuten auf wenige Minuten beschränkt, dabei zwei Gitarrenwände aufbaut, die parallel zueinander spielen, voneinander abweichen, sich steigern, verlangsamen, dann mit einem Schlag ausholen und gemeinsam den Song beenden.

Es gibt auf „Karpatia“ viel zu entdecken und mich würde es nicht wundern, wenn mir in der nächsten Zeit Menschen von Musik erzählen, die sich als Soundtrack für ein Naturschauspiel eignet.