PATTI SMITH

Outside Society

„Außerhalb der Gesellschaft“ steht Patti Smith schon lange nicht mehr, spätestens seit Mitte der Neunziger, als sie nach dem Tod ihres Mannes Fred „Sonic“ Smith 1994 ihre lange auf Sparflamme laufenden musikalischen Aktivitäten wieder aufnahm, wurde sie zum Kritiker- und Publikumsliebling und ist das auch 2011 mit 65 noch.

Zum Erreichen ihres Rentenalters erscheint nun diese 18 Songs umfassende, chronologisch angeordnete Werkschau, deren Songauswahl von Smith selbst vorgenommen wurde. Passend dazu gibt es im Booklet kurze Kommentare Smiths zu den einzelnen Titeln.

Faktisch ist „Outside Society“ eine ultimative „Best Of“-Zusammenstellung, und ich gehe so weit zu behaupten, dass der Besitz der wichtigsten Patti Smith-Alben oder zumindest dieser Compilation unabdingbar ist für jemanden, der sich mit Punkrock im Speziellen und Gegenkultur im Allgemeinen beschäftigt.

Als Opener dient das wundervolle „Gloria“, „Free money“ und„Pissing in the river“ folgen, das zu Tränen rührende „Because the night“, das unfassbar aggressive, hymnische „Rock’n’Roll Nigger“, das sanfte „Dancing barefoot“ und der Hit „Frederick“, eine Liebeserklärung an ihren Mann, der ja einst bei MC5 spielte.

Damit sind die Klassikeralben „Horses“ (1975), „Radio Ethiopia“ (1976), „Easter“ (1978) und „Wave“ (1978) abgehandelt, es folgen nach längerer Pause „Dream Of Life“ (1988), „Gone Again“ (1996), „Peace And Noise“ (1997), „Gung Ho“ (2000) und „Trampin’“ (2004) sowie „Twelve“ (2007), die ebenfalls mit je ein oder zwei Stücken repräsentiert sind.

Der ideale Soundtrack, um mit dem Lesen von Smiths autobiografischem Roman „Just Kids“ zu beginnen und damit vollends zu erfassen, mit welch außergewöhnlicher Frau man es hier zu tun hat.