ROEDELIUS

Wasser im Wind

In letzter Zeit erschien ja eine Reihe von Rereleases der Soloalben von CLUSTER-Mitglied Hans-Joachim Roedelius bei Bureau B, wobei mir spätere Platten von Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger wie „Momenti Felici“ und „Piano Piano“ durch ihre allzu kitschigen Piano-Klänge nicht sonderlich gut gefielen.

„Wasser im Wind“ wurde 1982 veröffentlicht – Roedelius’ 10. Soloalbum und das letzte, das er für das Label Sky aufnahm. Was „Wasser im Wind“ dabei zu einem Highlight in Roedelius’ Schaffen macht, ist sicherlich die unmittelbare Nähe zu CLUSTER – deren letztes Album „Curiosum“ ein Jahr zuvor entstand und eine längere Auszeit für die Band einleitete –, in Form von entspannt pulsierender Elektronik-Miniaturen, die abstrakt und improvisiert wirken, aber auch sehr konkrete Strukturen aufweisen, durch die Einbeziehung eines Drumcomputers und gut wiedererkennbaren melodischen Parts, die unter anderem dem subtilen Einsatz eines Pianos zu verdanken sind.

Hinzu kommt auf drei Stücken noch das Saxofonspiel von Alexander Czjzek, der dem Ganzen eine irritierend jazzige Note verleiht. Bemerkenswert ist dabei in jedem Fall, wie zeitlos Roedelius’ Kompositionen auch nach knapp 30 Jahren immer noch klingen, deren nachhaltiger Einfluss auf aktuelle Strömungen von Drone-Ambient-Musik nicht von der Hand zu weisen sind.