THEE MARVIN GAYS

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Vom THEE MARVIN GAYS-Debütalbum bin ich in allen Belangen angenehm angetan. Bei einer rundum gelungenen musikalischen Darbietung, charmantem Coverartwork und einem sympathischen Label gibt es eigentlich nur beim Geruch der Plattenhülle Abstriche zu machen.

Tatsächlich, eben diese müffelt etwas nach diesem grausigem Odeur (zumeist eine Mischung aus altem Löschpapier- und Trinkpäckchenrückständen), der einem zu Grundschulzeiten immer nach den Sommerferien aus dem Ranzen in die Nase stieg.

Abgesehen von der nasalen Herausforderung ist diese Platte allerdings ein wahres Juwel. THEE MARVIN GAYS schreiben Pop-Songs, ohne sich auch nur ansatzweise in Pop-Gefilden zu bewegen. Stattdessen prügeln sie ihr Repertoire mit der Tightness der STANDELLS, der Blues-Kante der GORIES, der Blasiertheit der KINKS und der Aggression der Punkbands der späten Siebziger einmal quer durch die Garage und gebären dabei einen Sound, wie ihn THE MOJOMATICS salonfähig gemacht haben und der mit Fug und Recht von Bands wie THE MIDWEST BEAT, INDIAN WARS, WHEELS ON FIRE oder eben auch THEE MARVIN GAYS zelebriert wird.

Die spätsommerliche Melancholie, die Songs wie „No carpenter“ oder „Hunter“ zugrunde liegt, rundet das Gesamtbild einer hervorragenden Garage-Platte ab.