BUM KHUN CHA YOUTH / QUASI ZOMBIE

Cliquenedition #1

Ich hasse verkackte Drehbuchschreiber und Regisseure, die es im Jahr 2011 immer noch für notwendig halten, Menschen beim Rauchen zu zeigen. Nicht nur, dass Rauch-Szenen ungefähr so spannend sind wie jemanden beim Pickelausdrücken oder Nasenpopelernten zu beobachten, sie haben – zumindest für „normal“ veranlagte Menschen – so viel Sexappeal wie ausgiebiges Sack-Kratzen oder Stringtangazurechtzupfen oder die fachgerechte Versorgung eines künstlichen Darmausgangs.

Das macht das Cover dieser Split-Single zu einem ausgesprochen hässlichen: Meike Wolf hat eine Zeichnung zweier sich küssender junger Menschen angefertigt, die beim Zunge-rein-Spiel so wenig Geschmack beweisen, dass sie beim Raucheratem des jeweils anderen keinen Kotzreiz empfinden.

Woher ich das weiß? Weil sie und er jeweils „cool“ eine Kippe in der Hand halten. Zum Glück ist der musikalische Inhalt dieser Split-7“ kein Stück abstoßend. Auf der QUASI ZOMBIE-Seite verdingt sich der Musikwissenschaftler Felix Scharlau als minimalistischer Elektro-Popper, bleibt mit seinem Kommentar (Konzept!) zu „Facebook“ aber so unkonkret wie oberflächlich.

Da gefällt das andere, ebenfalls recht intro-vertiert besetzte Projekt auf der anderen Seite doch ein ganzes Stück besser: Die BUM KHUN CHA YOUTH kümmert sich (Konzept!) um „Google +“, an das sich in zwei Jahren keiner mehr erinnern wird.

Charmant, tanzbar und schwer NDW-lastig, das kann was werden mit einem kleinen Uni-Tanzparty-Hit.