CHOKEBORE

Falls Best

Was haben Charlie Chan und CHOKEBORE gemeinsam? Beide stammen aus Honolulu, womit die Gemeinsamkeiten auch bereits erschöpft sein dürften. Jedenfalls sind die Hawaiianer schon seit einer gefühlten Ewigkeit unterwegs und konnten zu Beginn ihrer Karriere Anfang der Neunziger vor allem im Umfeld von Bands des Labels Amphetamine Reptile verortet werden, tourten dann auch mit GUZZARD und TODAY IS THE DAY, ebenso wie mit BUTTHOLE SURFERS, GIRLS AGAINST BOYS und NIRVANA.

Stilistisch ließen sich CHOKEBORE allerdings nicht in die damalige Schublade von Noiserock stecken, da sprach man schon eher von normalem Indierock, oder es fiel einem gar nichts Gescheites dazu ein.

„Falls Best“ scheint ihr erstes musikalisches Lebenszeichen seit 2003 zu sein, insofern komisch, dass es sich nur um eine EP mit fünf Stücken handelt. Aber in der Kürze liegt bekanntlich die Würze, und so wirken CHOKEBORE auch über diese kurze Distanz eindringlicher und packender als viele aktuelle Bands mit Alben in epischer Länge.

Was sie da genau machen, weiß ich zwar immer noch nicht, fühle mich aber angenehm an alte Slowcore/Post-Rock-Bands wie CODEINE, SEAM oder SLINT erinnert, was den langsamen Spannungsaufbau der Songs angeht und ihren Hang zu melodischem Pathos.

Eine wirklich schöne Wiederentdeckung.