DEAD TO ME

Moscow Penny Ante

Schon mit dem Opener „Undertow“ machen DEAD TO ME klar, worauf sie aus sind: auf Melodien! Viele davon! Zum Mitsingen: U-oh-oh-ooooh! Domestizierte Straßenköterballaden nach der Pop-Punk-Benimmschule, ziemlich sortenrein – ganz anders als das experimentierfreudige „African Elephants“-Album 2009.

„No lullabies“ tut sich hier ganz besonders hervor, ist ein ziemlich britisch (COCK SPARRER!) klingender Smasher, und je öfter die Platte läuft, desto mehr bin ich überzeugt, dass DEAD TO ME zu einer Band gereift sind, die im Konzert-Doppelpack mit den GENERATORS den absoluten Gute-Laune-Overkill produzieren würden.

Von der Ur-Besetzung der Band ist übrigens nur noch Bassist und Co-Sänger Chicken (ex-WESTERN ADDICTION) dabei, der mit Ian Anderson seinen Cousin als Drummer in die Band holte und später seinen früheren Bandkollegen Ken Yamazaki als Gitarrist, sowie Sam Johnson (ex-NEW MEXICAN DISASTER SQUAD) als Sänger und Gitarrist.

Kein Wunder, dass die Band also gewisse stilistische Schlenker machte seit ihrem Debüt „Cuban Ballerina“ (2006). So gut bisher alle Releases waren – mir scheint, mit „Moscow Penny Ante“ sind DTM bei ihrem Wunschsound angelangt, so harmonisch und wie aus einem Guss klingt alles.

Hat man seinen CD-Player auf Dauerwiedergabe gestellt, merkt man erst nach anderthalb Stunden, dass die Scheibe schon das dritte Mal durchgelaufen ist und immer noch nicht nervt. Gut so!